Liebe Singende, lieber Singender,
vom letzten Sommer bis jetzt gab es in meinem Leben sehr viele Dinge, die ich zum ersten Mal gemacht habe oder erleben durfte. Ganz nach dem Motto
"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben."
(aus Stufen von Hermann Hesse), hatte dieses Jahr entsprechend viele Höhepunkte und Erfahrungen, die mich weiter gebracht und manchmal auch selig gemacht haben. Zum Beispiel habe ich das erste Mal in meinen Leben das Meer gesehen und diese wallende Urkraft hat mich enorm beeindruckt und fasziniert. Dieses "grundlose", unendliche Wiegen und Wogen und diese bewegte, unbezähmbare Masse an Wasser, etwas unheimlich und gewaltig bei Sturm und sehr beruhigend im Sonnenuntergang mit dem Gefühl des warmen Sandes unter den nackten Füßen!
Eine ganz besondere Premiere stellt für mich der erste Kurs von "achtsam+vielstimmig" dar, denn es hat mich viel Mut gekostet, auf diese Art ins kalte Wasser zu springen. Sobald ich jedoch angefangen hatte, Texte zu verfassen, Bilder zu suchen, Zitate zu sammeln, Gestaltungsprogramme auszuprobieren und Kursinhalte zu planen, war ich Feuer und Flamme und ich bin allen Menschen, die mich zu diesem Schritt ermuntert haben, sehr dankbar!
Vor einer Woche ist dieser wunderschöne erste Kurs zu Ende gegangen und ich bin sehr erfüllt, dass ich mich gewagt habe, diesen Schritt zu gehen. Viele liebe Rückmeldungen bestätigen, dass sich Ängste lösen konnten und das achtsame Experimentieren mit der Stimme viel Freude gemacht hat. Vielleicht eröffnen die neuen Erfahrungen bei der Einen oder dem Anderen ebenfalls eine Premiere!?
So viele beflügelnde Anfänge ich dieses Jahr erleben durfte, gab es dann allerdings auch das andere, nicht so leicht anzunehmende erste Mal. Plötzlich war mein Knie dick. Kein Unfall, kein übermässiger Sport, keine Ungeschicklichkeit und trotzdem ein Unding mitten an meinem Bein und zwar so massiv, dass Gehen nicht mehr wirklich möglich war. Aus der vollen Kraft der Premierenfeiern in den absoluten Stillstand und hinter den Vorhang, bumm! Ein komplett neues Lernfeld, mit dem ich nie nur ansatzweise zu tun hatte und natürlich eins, bei dem sich nicht unbedingt das zauberhafte Gefühl aus Hesses Gedicht breit machte. Trotzdem gehört es anscheinend in den Reigen meiner diesjährigen Premieren dazu und muss genau so "kraftvoll" begangen werden, wie die freudigen Ereignisse. Allerdings sind das wohl eher die ganz ruhigen, stillen, unsichtbaren Kräfte, die dafür benötigt werden ... Für alle eine wunderschöne, wohltuende, klingende Sommerzeit! Heidi
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